Impressionen vom Seniorenrat Bad Windsheim e.V.
von Frank Lauer
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BAD WINDSHEIM
Was ist Schwindel?
Das Wort hat mehrere Bedeutungen – darauf spielte der Internist und Radiologe Dr. Wolfgang Stadler in seinem Vortrag im Sitzungssaal des Bad Windsheimer Rathauses spitzbübisch an (siehe Foto). Konkret ging es aber bei dieser Veranstaltung des Seniorenrats um die Gesundheit – und die zahlreichen Varianten und Ursachen dieser menschlichen Schwäche.
Das Thema stieß auf großes Interesse: 82 Zuhörerinnen und Zuhörer hatte 2. Vorsitzender Reinhard Hielscher gezählt – das ist Rekord für die Veranstaltungsreihe „Bildung für alle“. Hielscher begrüßte nicht nur die Gäste, sondern half auch fleißig mit, zusätzliche Stühle im Sitzungssaal unterzubringen.
Weil “Schwindel“ zwar unangenehm und lästig ist, meist aber eine harmlose Ursache hat, konnte Dr. Stadler in seinen Vortrag auch viele lustige Schmankerl – beispielsweise spaßige Erlebnisse aus seiner beruflichen Tätigkeit – einbauen.
Kommt ein Patient in die Praxis, steht am Anfang die Anamnese: Der Arzt lässt die Person reden, die ihre Schwindelattacken beschreibt, um daraus eine Diagnose stellen zu können. Wann tritt der Schwindel auf, ist er dauerhaft oder nur zeitweise da, wie äußert er sich (Drehschwindel, Gang-Unsicherheit, Schwankschwindel, Liftgefühl, Benommenheit), hat er „Nebenwirkungen“ (Hörminderungen, Angst), spielen Medikamente eine Rolle oder ist die Psyche der Auslöser?
Wie kompliziert das Thema ist, konnte der Referent schon allein an der Tatsache festmachen, dass 150 in Medikamenten enthaltene Substanzen bekannt sind, die Schwindelgefühle auslösen können. Natürlich kam von Dr. Stadler der Hinweis, dass man unbedingt die Beipackzettel der eingenommenen Medikamente lesen sollte.
Wie entsteht Schwindel? Laut Dr. Stadler stimmen oft die an der Orientierung des Menschen im Raum beteiligten sensorischen Wahrnehmungen nicht mit der Realität überein. Er kann aber auch als Kombination von verschiedenen Krankheitszeichen (Übelkeit, unkontrollierbare Augenbewegungen, Fallneigung, Bewegungsunsicherheit, Wahrnehmung von Scheinbewegungen) ausgelöst werden.
Hat der Arzt nach weiteren Untersuchungen (Kreislauf, Hans-Wirbel-Säule, Hals-Nasen-Ohren) die Ursache ermittelt, kann er mit der Therapie beginnen. Die häufigste ist die „Vestibuläre Rehabilitationstherapie“ (Maßnahmen: Willkürliche Augenbewegungen, aktive Kopfbewegungen mit und ohne Blickfixierung, Gleichgewicht- und Gangübungen). Wichtig ist dabei laut Dr. Stadler, die Übungen regelmäßig durchzuführen. Er verwies aber auch auf die Gabe von verschiedenen Medikamenten.
„Mir is’ a su därmli!“ – für den Arzt scheint dies eine Windsheimer Besonderheit zu sein: Diese Art von Schwindel sei ganz schwierig einzuordnen, habe mit Darm oder Gedächtnis nichts zu tun, sei unverständlich für Ärzte, die der mittelfränkischen Hochsprache nicht mächtig seien, trete oft bei älteren Frauen auf und bei zu wenig Bewegung, analysierte Dr. Stadler seine Erfahrung aus der Praxisarbeit. Damit wollte er das Problem aber nicht verharmlosen: Manchmal sei Schwindel auch ein Anzeichen für ein Herzleiden, das die Durchblutung des Gehirns verringere.
Unter den Zuhörern befand sich auch der Orthopäde Dr. Dieter Gärtner, der mit den Anwesenden zum Schluss gleich eine praktische Übung durchführte: den Kopf nach vorn auf die Brust senken, mit beiden Händen am Hinterkopf drücken und dies ein paar Sekunden halten. „Wenn Sie die Übung regelmäßig durchführen und Glück haben, dann ist der Schwindel weg!“
Text und Foto: Frank Lauer
BAD WINDSHEIM
Bis 2045 will Deutschland laut Gebäudeenergiegesetz die Wärmeversorgung der Häuser aus erneuerbarer Energie bewerkstelligen. Ist das Ziel erreichbar? Darüber referierte Annemarie Bruckert, Mitarbeiterin bei C.A.R.M.E.N. e.V. (Centrales Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk) und Windsheimer Stadträtin von Bündnis 90/Die Grünen, auf Einladung des Seniorenrats.
Um die Wärmewende in Deutschland in Schwung zu bringen, wurde Ende 2023 eine Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung verabschiedet. Was bedeutet das für die Gebäudeeigentümer in Bad Windsheim? Eine relativ überschaubare Zahl vom Zuhörerinnen und Zuhörern im Rathaus-Sitzungssaal erweckte den Eindruck, dass das Thema – trotz heftiger politischer Debatten auf Bundesebene – bei den betroffenen Bürgern offenbar noch nicht angekommen ist oder verdrängt wird, weil es an Detail-Wissen fehlt.
Heizungen (Öl, Erdgas, Kohle), die Kohlenstoff-Dioxid produzieren, müssen ausgetauscht werden. Annemarie Bruckert zeigte auf, durch welche Heiz-Systeme sie ersetzt werden können. In Neubaugebieten müssen bereits seit Januar 2024 die eingebauten Heizungen den neuen Vorschriften entsprechen. Ab 1. Juli 2028 müssten nur neue Heizungen in Bestandsgebäuden die Regel erfüllen. Bestehende Heizungen seien davon „nicht betroffen und können solange repariert werden, wie gewünscht“. Wenn die jeweilige Kommune bereits vorher einen Kommunalen Wärmeplan in einem Teilgebiet ausgewiesen hat, dann gilt dieser Termin auch dort.
Wichtig ist laut Bruckert, das sich die Hauseigentümer von Fachleuten (Heizungsbauer, Schornsteinfeger) zunächst beraten lassen müssen. In speziellen Fällen gibt es Härtefallregelungen, die den Einbau der neuen Heizung um Jahre nach hinten verschieben können. Die Referentin verwies auch darauf, dass sich Verbesserungen auch durch Optimierung der vorhandenen Heizanlage erreichen lassen.
Wärmepumpe, Wärmenetz, Solarthermie, Stromdirektheizung, Biomasseheizung, Grüne Gasheizung, Optimierung der vorhandenen Heizung oder eine Kombination aus zwei Systemen – die Zukunft hält viele Möglichkeiten offen. Die richtige Lösung für das eigene Heim zu finden ist genauso wichtig und kompliziert wie die Antragstellung für die staatliche Förderung der geplanten und genehmigten Maßnahmen, für die mehrere Fördertöpfe bei der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und/oder beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bereit stehen. All das fasste Annemarie Bruckert in vier Arbeitsschritten zusammen: ein Fachunternehmen mit einem individuellen Sanierungsfahrplan beauftragen, Zuschuss beantragen, Maßnahmen umsetzen, Nachweise hochladen.
Nicht nur C.A.R.M.E.N. steht Gebäudeeigentümern zur Beratung zur Verfügung, sondern auch die Verbraucherzentrale Bayern. Ihr Vertreter Dr. Thomas Schmidt aus Uffenheim war im Rathaussaal anwesend und gab Fragestellern bereitwillig Auskunft. Die Verbraucherzentrale kann auch für präzise Analysen gebucht werden. Unter den interessierten Zuhörern war auch Stadtwerkeleiter Thomas Hartlehnert, der davon ausging, dass es für die gesamte Stadt kein komplettes Wärmenetz geben wird – aus baulichen Gründen, aber auch, weil es keine regionale Energieerzeugung gebe, die für alle ausreichten.
Das Fazit von Annemarie Bruckert: Frühzeitig sollten die Optionen für eine Heizungsmodernisierung abgewogen werden. Wenn möglich, sollte zunächst die vorhandene Anlage saniert und erst dann ein neues Heizungssystem in Betracht gezogen werden. Energie sparen hielt sie für ebenso möglich wie der Einsatz von Wärmepumpen im vorhandenen Gebäudebestand. Die Bepreisung für den Ausstoß von Kohlendioxid werde in den nächsten Jahren ansteigen. Verlassen könne man sich nicht auf eine vollständige Umrüstung des vorhandenen Gasnetzes auf Biomethan oder teueren Wasserstoff. Allen riet sie, die kommunale Wärmeplanung in der Stadt zu beobachten und – wenn möglich – per Netzanschluss zu nutzen.
Frank Lauer
Herbstausflug - Weinfahrt am 08.10.2024
BAD WINDSHEIM
Unser Ausflug nach Iphofen zum Knauf - Museum war ein schöner Erfolg. Wir waren insgesamt 47 Teilnehmer. Die Sonderausstellung: Das Gold der AKAN, ein höfischer Schmuck aus Westafrika, war sehr sehenswert. Die Machart, die zum Teil sehr filigrane Darstellung des Goldschmuckes, ist einzigartig und super präsentiert.
Das Museum insgesamt ist sehr sehenswert, auch die Dauerausstellung über Ägypten und die Nachbildungen mit Acryl- und Gipsschichten.
Im Anschluss waren wir in der Weinmanufaktur Düll in Krassolzheim, haben gut gespeist und einen guten Tropfen genossen. Die Stimmung war sehr gut.
Die gemeinsamen Fahrten mit den Bewohnern der Seniorenresidenz wollen wir nächstes Jahr weiterführen.
Wir danken dem Team der Firma Thürauf, vor allem "unserem" Busfahrer Thomas Fertinger, für das gute Gelingen des Ausfluges.
Text : Erika Reichert