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BAD WINDSHEIM
In diesen Tagen ist angesichts des Kriegs in der Ukraine häufig von einer Zeitenwende die Rede. Eine solche gab es auch im April 1945: Wie die Menschen in Windsheim das Ende des Zweiten Weltkriegs erlebten, berichtete Ulrich Herz in der Veranstaltungsreihe „Bildung für alle“ des Seniorenrats Bad Windsheim am 13.04.2022 im Rathaussaal einem interessierten Publikum.
Mit dem Ende der NS-Diktatur begann eine neue Zeit. Für die Windsheimer habe sich die Frage gestellt, ob es ein Ende mit Schrecken gebe oder ob die Kriegsfurie die Stadt verschone, beschrieb der Historiker und ehemalige Lehrer des Steller-Gymnasiums die damaligen Alternativen. Die amerikanische Armee sei vielfach überlegen gewesen, habe die eigenen Soldaten schonen und den Widerstand mit Luftangriffen ausschalten wollen. Die Folge sei gewesen, dass viele Menschen und Tiere getötet und Gebäude zerstört worden seien. Dort, wo deutsche Soldaten heftigen Widerstand geleistet hätten, seien ganze Ort-schaften zerstört worden.
Herz hat viele Quellen für ein Buch ausgewertet, in dem er die Tage vor dem Einmarsch der US-Armee, die Einnahme der Stadt und die ersten Wochen danach detailreich beschreibt (die WZ berichtete bereits mehrfach). So auch den Versuch eines Teils der Bevölkerung – meist Frauen mit ihren Kindern und älteren Männern – den Aufbau von Panzersperren an den Stadteingängen durch eine Demonstration auf dem Marktplatz – bekannt als „Windsheimer Weibersturm“ – zu verhindern und eine friedliche Übergabe der Stadt zu verlangen. „Das war damals hochemotional und unorganisiert“, sagte Herz. 200 bis 300 Menschen seien „nach Beschimpfungen und Verwünschungen“, so die damalige Propaganda, schließlich wieder abgezogen. Die Gestapo in Nürnberg, Referat „Wehrkraftzersetzung“, habe davon erfahren und angeordnet, die Rädelsführerinnen zu erschießen, die Leichen liegen zu lassen und mit einem Plakat zu versehen, dass es so Verräterinnen ergehe. Außerdem sollten Handgranaten in ihre Wohnungen geworfen werden. Dann schilderte Ulrich Herz, wie es zur Tötung von Christine Schmotzer in der Rothenburger Straße durch einen Gestapo-Mann kam.
Als die Amerikaner am 15. April 1945 den Marktplatz erreichten, hatte die Wehrmacht die Stadt bereits geräumt. Der Feuerwehrkommandant und ein Hilfspolizist hätten die Stadt an einem deutschsprachigen US-Leutnant übergeben, berichtete Herz. Einem Zeitzeugen-Tagebuch hatte er entnommen, dass die amerikanischen Soldaten gut ausgerüstet und gut genährt gewesen seien. Viele Soldaten und große Mengen Nachschub seien in die Stadt gekommen. Die erste Anordnung sei gewesen, die zerstörte Saubrücke zu reparieren, denn das Ziel der US-Truppen sei Nürnberg gewesen – am 20. April, Hitlers Geburtstag, sollte die Stadt eingenommen sein.
Und die Zeitenwende? Windsheim sei ohne Strom und Wasserversorgung gewesen, Zeitung, Rundfunk und Telefon habe es nicht mehr gegeben, ein Ausscheller habe Anordnungen der US-Militärs an die Bevölkerung weitergegeben. In der Stadt seien rund 3000 Evakuierte, Kriegsgefangene und ausländische Arbeitnehmer gewesen, es habe große Wohnungsnot geherrscht. Ehemalige polnische Zwangsarbeiter hätten sich durch Diebstähle revanchiert, ehemalige Nazis seien denunziert worden. Doch von der breiten Bevölkerung sei die Regentschaft der Amerikaner als gerecht empfunden worden, das Zusammenleben der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen habe sich eingespielt.
Ulrich Herz’ Bilanz: „Windsheim kam glimpflich davon.“ Sechs Menschen seien durch Luftangriffe getötet worden – wenig im Vergleich mit anderen Orten.
Das Gedenken an das Kriegsende „stieß allerdings auf Hindernisse“, formulierte der Referent. Es sei die Nazi-Diktatur beendet und eine neue Freiheit gewonnen, dachten die einen. „Wir haben den Krieg verloren, war allerdings die dominierende Meinung.“ Niemand sei bereit gewesen, das Geschehene aufzuarbeiten.
1946 habe Hans Schmotzer Strafanzeige wegen der Ermordung seiner Ehefrau gestellt. Der Täter sei 1948 nicht wegen Mordes, sondern wegen Totschlags zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Niedrige Beweggründe habe das Gericht nicht feststellen können. „Die Bevölkerung war gegen den Prozess“, man habe einen Schlussstrich ziehen wollen. Viele Leute mit NS-Vergangenheit hätten noch Karriere gemacht. „Erst die 68-Generation begann zu fragen: Was habt Ihr gemacht? Bis das auch nach Bad Windsheim kam, hat es allerdings etwas gedauert.“ Erst 1995 habe der Stadtrat das Anbringen einer Gedenktafel „mit unbeholfenem Text“ (Herz) am Martin-Luther-Haus in der Rothenburger Straße beschlossen.
Seit 1945 gebe es Frieden in Deutschland, resümierte Ulrich Herz. „Für uns ist das selbstverständlich. Aber: Das ist es nicht! Für Frieden, Freiheit und Demokratie muss man immer wieder eintreten.“
Text und Foto: Frank Lauer
"Gemütliche Beisammensein" im Schützenheim
Eine bunte, illustre und lustige Gesellschaft hatte sich da im Schützenheim am Festplatz zusammengefunden:
Dazu eingeladen hatte der Seniorenrat alle Mitglieder,
Interessierte und Freunde des Seniorenrats.
Immerhin zählt der Seniorenrat inzwischen bereits 50 Mitglieder,
doch auch viele andere Bürger interessieren sich für die Arbeit,
die der Verein leistet.
Eine Vorstellungs-Runde zu Beginn zeigte schnell, dass sich auch Preußen, Schwaben und andere Landsleute unter die Franken gemischt haben, dass ihre Lebensentwürfe sehr unterschiedlich sind und dass sie aus ihrem Berufsleben einen Schatz an Wissen und Erfahrungen mit ins Rentenalter genommen haben. Und: Sie alle wollen ihren Lebensabend aktiv und kreativ gestalten, weil es ihnen Spaß macht, aber auch, um anderen zu dienen. Die meisten der Anwesenden sind schon seit vielen Jahren auf vielfältiger Weise ehrenamtlich unterwegs.
Vorsitzende Erika Reichert hatte sich einen „netten Abend“ gewünscht, aber auch eine lebendige Diskussion und Anregungen und Ideen für die künftige Arbeit des Seniorenrats. Und der hat immer Aufgaben parat, die von engagierten Mitstreiter/innen eigenverantwortlich übernommen und umgesetzt werden können. Sie berichtete über die aktuelle Arbeit des Seniorenrats, die in den vergangenen beiden Jahren durch die Corona-Pandemie recht eingeschränkt war. Fest steht, dass nach zweijähriger Pause im September wieder der Seniorentag im Kur- und Kongress-Center veranstaltet werden soll.
Gearbeitet wird auch bereits am neuen Programm für die Veranstaltungsreihe „Bildung für alle“. Vor einigen Tagen fand ein Gedankenaustausch mit dem Bürgermeister statt. Der Seniorenrat unterstützt eine Initiative, ein städtisches Gebäude am Rande des Klosterplatzes Vereinen, Verbänden und Interessengruppen als Zentrum für Kommunikation und Veranstaltungen nutzbar zu machen. Man bemüht sich auch, ein Netzwerk mit Organisationen aufzubauen, die in Bereichen aktiv sind, die für Seniorinnen und Senioren von Belang sind. Ein Beispiel hierfür ist der Plan, gemeinsam mit der Seniorenresidenz Busreisen zu kulturellen Veranstaltungen oder zu Ausflügen in die nähere Umgebung zu organisieren. Und, und, und…
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gedankenaustauschs
gingen wohl überwiegend mit dem Gedanken nach Hause:
Das sollte man unbedingt wiederholen…
Text und Foto: Frank Lauer
BAD WINDSHEIM
Er ist ein Weltenbummler aus Leidenschaft – und lässt andere gern an seiner Leidenschaft teilhaben:
Rudolf Schneeberger aus Neustadt hat die Einladung des Seniorenrats Bad Windsheim in den Rathaus-Sitzungssaal gern angenommen, um im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Bildung für alle“ am 30.03.2022 über eine Reise nach Kuba in Wort und Bild zu berichten.
Rudolf Schneeberger stieß im Rathaussaal
auf ein interessiertes Publikum.
Alles ist hier bunt – die Häuser in den Städten, die sattgrüne Landschaft mit vielen Blüten, die herrlich restaurierten nordamerikanischen Oldtimer (meist mit einem Motor aus japanischer Produktion „aufgemotzt“) – und vor allem die Menschen. „Die Hautfarbe spielt wohl nirgendwo auf der Welt eine so geringe Rolle“, hat Schneeberger beobachtet, als er 2016 die Insel von West nach Ost bereiste. Etwa 65 Prozent der Bevölkerung seien weiß, zehn Prozent schwarz und 25 Prozent seien Nachkommen von „gemischten“ Eltern oder Großeltern.
Warum die durchschnittliche Lebenserwartung der Kubaner bei 80 Jahren liegt – Schneeberger erklärte sich dies mit dem entspannten Lebensstil und den guten Ärzten. „Trotzdem wollen viele Menschen die Insel verlassen.“ Tatsächlich habe es in der Geschichte immer wieder Auswanderungswellen aus unterschiedlichen Gründen gegeben (Armut, politische Umstände, Verwandtschaft in den USA usw.).
Immer wieder stieß Schneeberger unterwegs auf Originelles: Zwar sei der Katholizismus sehr ausgeprägt, daneben gebe es aber auch afrokubanische Kulte. Die Landwirtschaft sei marode, doch Zuckerrohr sei einer der Haupt-Exportartikel des Landes. Viele Kubaner sprächen hier Deutsch – ein Überbleibsel aus der Zeit der kommunistischen Bruderschaft mit der DDR. Und: „Die Einheimischen wollen mit einem modernen Taxi fahren, die Touristen aber mit einem US-Oldtimer. So kommt man sich nicht ins Gehege.“ Überall im Land finde man Hinweise auf die treibende Kraft der kubanischen Revolution - auf Fidel Castro, der das Land 49 Jahre lang regierte. „Und überall im Land wird Musik gemacht und getanzt.“
Rudolf Schneeberger wollte seine Zuschauer/innen nicht mit historischen Daten und Fakten überlasten, sondern einfach die Schönheit der Bilder wirken lassen. Jeder konnte sich deshalb ein Merkblatt mit nach Hause nehmen, wo er die wichtigsten Daten und bedeutenden Ereignisse in Ruhe studieren konnte. Inzwischen kommen wieder mehr Touristen nach Kuba. Sollte jemand im Kreis der Zuhörenden ein Interesse an einer Reise haben, so bot Schneeberger an, seine Kontakte vor Ort zu nutzen – eine Fahrt mit dem Oldtimer-Taxi über die karibische Insel, das wär’ doch was…
Text und Foto: Frank Lauer
Kleine Reise durch die Innere Medizin und die Geriatrie
Eine „kleine Reise durch die Innere Medizin und die Geriatrie“ unternahm der Chefarzt der Medizinischen Klinik 4 der Klinik Bad Windsheim, Dr. Roland Friedlmeier, mit zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Bildung für alle“ am 09.03.2022. Dazu hatte der Seniorenrat Bad Windsheim in den Sitzungssaal des Rathauses eingeladen.
Sein Thema: „Herz intakt statt Herzinfarkt“.
„Wir alle altern – die Frage ist, wie – und wie können wir das wie beeinflussen?“ Zunächst unternahm er eine Ausflug in die Geschichte: „Geras“ kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „alter Mann“. Friedlmeier: „Aber Alter allein kann es nicht sein, dass man ein geriatrischer Patient ist.“ Eine Studie habe gezeigt, das 90-Jährige oft munterer seien als junge Leute – mit ihrer positiven Lebenseinstellung, engen sozialen Bindungen und regelmäßiger Bewegung.
Die Lebenserwartung der Menschen steige - durchschnittlich würden in Deutschland Männer 79 Jahre und Frauen 84 Jahre alt. Aber: Steigt auch die Zahl der „gesunden“ Jahre? Friedlmeier: „Die Lebenserwartung in Gesundheit steigt noch stärker.“ Das führe dazu, dass sich die Alterspyramide nach und nach auf den Kopf stelle. In den nächsten 20 Jahren wachse die Zahl der über 65-Jährigen um 20 Prozent: „Ihr aktiver Seniorenrat ist ein Beispiel dafür.“
Zum Thema „Herz intakt statt Herzinfarkt“ zitierte Dr. Friedlmeier einen Freund und Berufskollegen mit dem Satz: „Sie werden so alt wie Ihre Gefäße.“ Er zeigte die Röntgenaufnahme einer Engstelle in einer Arterie. Darauf zu sehen war auch der Reparaturversuch des Körpers, eine Art „Umleitung“ zu bauen. „Trotzdem nehmen die Beschwerden zu.“
Dem Herzen drohen vielfältige Gefahren. Der Mediziner nannte eine breite Palette: das Rauchen, zu viel Zucker und Fette in der Nahrung, zu viel „schlechtes“ Cholesterin im Blut, Bluthochdruck, zu wenige eigene Zähne, das Wetter, zu wenig Schlaf, Lärm…
Dass das Herz eine Hochleistungsmaschine ist, zeigte er an zwei Zahlen: In einem 70-jährigen Leben pumpt es 200 Millionen Liter Blut durch den Körper und schlägt dabei drei Milliarden Mal. Anschaulich beschrieb er verschiedene Operationsmethoden, um durch Ablagerungen verengte Gefäße wieder funktionsfähig zu machen – etwa durch Stents, Bio-Stents (die sich nach zwei Jahren von selbst auflösen) oder auch durch das Legen von Bypässen.
Woran erkennt man einen Herzinfarkt? Das eine sind die diagnostischen Mittel, die einem Arzt zur Verfügung stehen, das andere der Patient selbst. Beschwerden zeigen sich bei Männern laut Dr. Friedlmeier durch Schmerzen in der Brust, kaltes Schwitzen oder bleiche Haut. Bei Frauen sind es häufiger schnelles Atmen, Übelkeit und Bauschmerzen. Das habe früher dazu geführt, dass bei Frauen ein Herzinfarkt später erkannt worden sei als bei Männern. Inzwischen werde dies in der Ausbildung der Ärzte berücksichtigt.
Wichtig sei auch, dass sich der Arzt Zeit nehme, mit dem Patienten über seine Beschwerden zu reden. Laut einer Untersuchung werde der Patient schon nach 22 Sekunden vom Arzt unterbrochen, obwohl er im Durchschnitt 92 Sekunden benötige, um sein Problem zu schildern. Der Arzt müsse nicht nur seine medizinischen Erfahrungen in die Analyse einbringen, sondern den Patienten auch gut beobachten. Friedlmeier: „Schließlich hat der Arzt die Verantwortung, der Patient ist krank.“
Was hält das Herz gesund? Dr. Friedlmeier befasste sich schmunzelnd mit einigen Hausmittelchen und Mythen. Nüsse? „positiv.“ - Rotwein? „Ja und Nein, je nach Studie.“ Kräuterpolster zum Schlafen? „Wem’s gefällt.“ Kaffee? „Eine bis drei Tassen täglich senken den Blutdruck.“ - Solarium? „Kann man, vor allem im Winter.“ - Parmesan-Käse? „Es muss Grana Padano sein.“ - Dunkle Schokolade? „Die Dosis macht’s.“ - Tee aus Olivenblättern? „Homöopathische Wirkung.“ - Urlaub? „Das bringt was.“ - Avocado? „Nur eine halbe.“ - Frischer Knoblauch? „Senkt die Blutfettwerte.“
Seniorenrats-Vorsitzende Erika Reichert hatte zu Beginn die Gäste begrüßt. Bürgermeister Jürgen Heckel freute sich, dass man jetzt mit solchen Veranstaltungen wieder ein Stück Leben zurückgewinnen könne.
Text und Foto: Frank Lauer
Jour Fixe
BAD WINDSHEIM – Regelmäßig treffen sich Vorstandsmitglieder des Seniorenrats Bad Windsheim mit dem amtierenden Bürgermeister zu einem „Jour Fixe“. Diese Gesprächsrunde hat Jürgen Heckel von seinem Amtsvorgänger Bernhard Kisch übernommen. Dabei ist Gelegenheit, aktuelle Themen zu besprechen, die die Stadt und ihre älteren Bürger betreffen.
Beim jüngsten Treffen stellten die Seniorenrats-Vertreter Reinhard Hielscher, Hans-Jürgen Schneider und Frank Lauer eine neue Informationsbroschüre vor, die gedacht ist für Menschen, die nicht digital unterwegs sind oder sich keine Zeitung leisten können. Darin enthalten sind Veranstaltungstermine und Aktivitäten des Seniorenrats, Kontaktdaten zu Einrichtungen, die für ältere Personen von Interesse sind, eine Information über die Mitfahrbänke und anderes mehr. Sie wird demnächst gedruckt und wird dann unter anderem in den Seniorenwohnheimen und im Stadtbüro erhältlich sein.
Ein Anliegen des Seniorenrats ist es, den Kurpark für Radfahrer besser zu erschließen. Dazu hatte es bereits einen Ortstermin mit dem Bürgermeister und den Leitern der Stadtbetriebe gegeben. Laut Jürgen Heckel sind Radwege durch den Kurpark in der Ost-West- und in der Nord-Süd-Achse fester Bestandteil des Planungsauftrags für die Landesgartenschau, für den ein Wettbewerb ausgeschrieben wurde. Am 6./7. Juli entscheide ein Preisgericht über die eingereichten Planungen. Jürgen Heckel bot an, im Rahmen des Seniorentags am 21. September im KKC das Planungskonzept zu präsentieren.
Lobend sprach sich der Bürgermeister über die Bemühungen des Seniorenrats aus, die Kontakte zu den Bewohnern in den Senioren-Wohnheimen in der Stadt zu verbessern und gemeinsame Aktivitäten zu unternehmen. Es sei positiv, wenn diese Menschen besser in das Stadt-Leben integriert würden.
Text und Foto: Frank Lauer
Der Seniorenrat Bad Windsheim hat eine Spende von 500 € erhalten.
Der Betrag stammt aus dem Reinertrag des PS-Sparens der Sparkasse im Landkreis. Seniorenrats-Vorsitzende Erika Reichert und ihr Stellvertreter Reinhard Hielscher bedankten sich bei Sparkassen-Vorstand Thomas Sighart und bei Bürgermeister Jürgen Heckel, der sich für die Bereitstellung der Spende eingesetzt hatte.
Reichert und Hielscher verbanden den Dank mit der Hoffnung, dass der Seniorentag im Kur- und Kongress-Center am Mittwoch, 21. September 2022 wieder stattfinden kann – wenn dies die Corona-Pandemie zulässt.
Die Spende soll für die Finanzierung eines Fachvortrags verwendet werden, der für die älteren Mitbürger von Interesse ist.
BAD WINDSHEIM – Na, wer ist denn nun der Mörder?
Ein Windsheimer auf keinen Fall – der kommt vielleicht aus Uffenheim, wahrscheinlich aus Neustadt, ist sich der Bürgermeister sicher: „In Bad Windsheim kennt man sich“, so heißt das neue Buch von Klaus Baumann, aus dem er im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Bildung für alle“ am 09.11.2021 des Seniorenrats im St.-Bonfatiushaus vorlas.
Text und Foto: Frank Lauer
Kennt man sich in Bad Windsheim wirklich? Mit einem Augenzwinkern führt Baumann in seinem Werk in die Schein(heilige)-Welt einer verschlafenen Kleinstadt, in der ein Mord geschehen ist. Alle handelnden Personen und Geschehnisse sind frei erfunden, die Schauplätze aber kennt jeder Windsheimer. Und so haben die Zuhörenden ein klares Bild vor Augen, wenn berichtet wird, dass die Leiche von Metzger Manfred Leberkäs an der Aisch bei der Kläranlage gefunden wurde. „An was ist er gestorben, an seinem Leberkäs?“ Nein, er wurde erstochen – mit einem Messer aus seiner Metzgerei. Helle Aufregung herrscht in der Kleinstadtidylle, frei nach dem Motto: Von uns kann das keiner gewesen sein, aber wer war es dann? Spekulationen schießen ins Kraut, es gibt Verdächtigungen, Neid und Missgunst – das beginnt schon beim Leichenschmaus nach der Beerdigung. Die Polizisten ermitteln, kommen aber nicht voran. Und so entwickelt Klaus Baumann ein kompliziertes Geflecht von menschlichen Beziehungen, die alle oder keinen verdächtig erscheinen lassen. Die Spannung steigt, gewürzt mit blumigen Wortkaskaden und Klaus Baumanns skurrilem Humor (Beispiel: Max liest beim Frühstück gern Todesanzeigen, weil es nicht seine eigenen sind). Aber wer ist nun der Mörder? Klaus Baumann schweigt sich aus – die Lesung ist beendet, die vielleicht spannendsten Zeilen in seinem Buch bleiben unausgesprochen…
Baumann ist Jungrentner, stammt aus Aschaffenburg, hat sich aber in den 40 Jahren seines Windsheim-Daseins hier voll integriert – so ist er in mehreren Vereinen aktiv. Und so kennt er seine Windsheimer genau – die Zuhörenden haben die Lesung jedenfalls genossen.
Text und Foto: Frank Lauer